Oshilongo Shange Mein Land

Seit 1978 lebten über 400 Kinder und Jugendliche aus Namibia in der „Schule der Freundschaft“ in Staßfurt. Als sie damals in die DDR kamen waren sie zwischen drei und siebzehn Jahre alt. Die älteren unter ihnen hatten gerade das Massaker von Kassinga überlebt. Das im Süden des Nachbarlandes Angola gelegene Flüchtlingslager war von südafrikanischen Mirage-Bombern dem Erdboden gleichgemacht worden. Auf Bitten der namibischen Befreiungsorganisation SWAPO waren diese Jugendlichen in die DDR gebracht worden, wo sie und andere Kriegswaisen aus Namibia in einer eigens für sie eingerichteten Schule ausgebildet wurden.
Nach dem Zusammenbruch der DDR waren die Jugendlichen als „Erblast“ nicht mehr erwünscht, und nachdem Namibia im März 1990 unabhängig geworden war, wurde über ihre Repatriierung verhandelt. Einige der Jugendlichen hatten ihre Ausbildung in der DDR noch beenden wollen, aber die Regierung de Maizière hatte daran erklärtermaßen kein Interesse. Hinzukam eine durch die Bild-Zeitung initiierte Pressekampagne, derzufolge die namibischen Kinder von der SWAPO in die DDR „entführt“ worden seien.
Im August 1990 wurden die Jugendlichen nach Namibia geflogen. Ein Jahr später besuchten sie die beiden Filmemacherinnen dort. Hier gelten sie als „die deutschen Schwarzen“ - und so fühlen sie sich auch in ihrer neuen Heimat. Einige konnten ihre Familie wiederfinden, andere fanden Adoptiveltern, leben in Gastfamilien oder auch im Internat. Sie berichten von ihren Erfolgen und Schwierigkeiten bei der Integration in die neue Umgebung, über ihre konkreten Zukunftspläne, ihre Träume und Wünsche - und auch über ihre enttäuschten Erwartungen, ihre Befürchtungen und Ängste.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Afrika, Namibia
Produktionsjahr1992
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 14 Jahren
FormateVHS
Länge31 Minuten
BuchLilly Grote, Julia Kunert
RegieLilly Grote, Julia Kunert
TonMadeleine Bernstorff
SchnittIngeborg Marszalek
Produktionalert Film und SO 36 Film
GenreDokumentarfilm